Zeittafel

1844

24. Februar, Gründung des Berliner Tonkünstler-Vereins (BTV) durch eine Gruppe von Musikern, Pädagogen und Wissenschaftlern. Gründungsmitglieder waren der Musikhistoriker Flodoard Geyer, der Pianist Theodor Kullak, Franz Commer (Custos der Musikabteilung an der Königlichen Bibliothek), Adolf Bernhard Marx (Musikhistoriker und Universitätsdirektor) sowie der bekannte Musikkritiker der Vossischen Zeitung, Otto Lange.

1847

Gründung der Neuen Berliner Musikzeitung durch das Vorstandsmitglied des Verlagshauses Bote & Bock, Gustav Bock, die zum Publikationsorgan des Berliner Tonkünstler-Vereins wird.

1848

Der Musikhistoriker Adolf Bernhard Marx tritt an die Spitze des Tonkünstler-Vereins. Am 17. September veröffentlicht der BTV eine Denkschrift des Tonkünstler-Vereins zu Berlin über die Reorganisation des Musikwesens. Verfasser ist neben dem Vorstand auch der junge Hofkapellmeister Otto Nicolai.

1849

  • Erste Tonkünstler-Versammlung in Leipzig
  • Gründung des Stern'schen Konservatoriums in Berlin durch Adolf Bernhard Marx, Theodor Kullak und Julius Stern

1851

Neuer Vorsitzender des BTV wird Hofkapellmeister Heinrich Dorn.

1861

  • Gründung des Allgemeinen Deutschen Musikvereins durch Franz Liszt und Franz Brendel, Robert Schumanns Nachfolger als Schriftleiter der Neuen Zeitschrift für Musik
  • Erstes Tonkünstlerfest in Weimar

1864

Zweites Tonkünstlerfest in Karlsruhe, gefolgt von Veranstaltungen in Dessau (1865) und Meiningen (1867).

1867

Die Musikzeitschrift Echo, herausgegeben von Robert Lienau, wird zum langjährigen Publikationsorgan des BTV unter der Schriftleitung des Vorsitzenden Julius Alsleben.

1871

Franz Liszt wird von den damals 100 Mitgliedern des BTV einstimmig zum Ehrenmitglied ernannt.

1874

Zusammenschluss der vier Tonkünstlervereine Berlin, Hamburg, Leipzig und München zum Gesamtverband als Verband Deutscher Tonkünstlervereine.

1894

Feier zum 50-jährigen Bestehen des BTV mit Konzerten zeitgenössischer Musik.

1899

Die Freie musikalische Vereinigung, gegründet von Adolf Göttmann, schließt sich dem BTV an.

1901

Der von Siegfried Ochs gegründete Musiklehrer- und Musiklehrerinnenverein Berlin tritt dem BTV bei.

1902

  • Gründung einer eigenen Vereinsschrift, der Deutschen Tonkünstlerzeitung, auf Initiative von Adolf Göttmann
  • Erster musikpädagogischer Kongress in Berlin, geleitet von Adolf Göttmann, den Brüdern Xaver und Philipp Scharwenka und Anna Morsch

1903

  • Gründung des Zentralverbands Deutscher Tonkünstler und Musiklehrer, initiiert durch den BTV
  • 9.–11. Juni: Einberufung eines Allgemeinen Deutschen Tonkünstler- und Musiker- Delegiertentags im Berliner Rathaus
  • Zusammenschluss des Berliner Tonkünstler-Vereins, des Kölner Musiklehrer- und Musiklehrerinnenvereins, des Kölner Tonkünstler-Vereins, des Vereins der Musiklehrer und lehrerinnen zu Leipzig und des Münchner Musiklehrer und Musiklehrerinnenvereins

1906

Veranstaltung der ersten großen Musikfachausstellung in den Räumen der Berliner Philharmonie, Vorläufer verschiedener weiterer Fachmessen und letztlich der Frankfurter Musikmesse.

1919

Anlässlich des 75jährigen Bestehens des BTV Herausgabe einer Festschrift durch den Berliner Hochschuldirektor Georg Schünemann und Durchführung eines Kammermusik-Preisausschreibens.

1920

Beitritt des 1903 gegründeten Musikpädagogischen Verbands zum Zentralverband.

1922

Gründung des Reichsverbands Deutscher Tonkünstler und Musiklehrer (RDTM) mit Übernahme der Satzung des Zentralverbands. Je zehn Landes- und Provinzverbände, für den RDTM in vielfacher Hinsicht der Beginn der “goldenen zwanziger Jahre”.

1928

Vereinbarung zwischen dem Reichsverband Deutscher Tonkünstler und Musiklehrer und den Leitern der Volksmusikschulen, in dem sich Letztere verpflichteten, die Honorarvorschriften des RDTM zur Anwendung zu bringen. Die Vereinbarung wurde unterzeichnet von Arnold Ebel, Curt Holtschneider, Fritz Jöde, Max Pohl, Hermann Reichenbach und Georg Schünemann.

1930

Gründung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Musikverbände durch Arnold Ebel, in die auch wirtschaftliche Kräfte des Musiklebens wie Verleger, Instrumentenhändler, Musikalienhersteller u. a. einbezogen wurden.

1932

Erster Tag der Hausmusik, seither alljährlich am Cäcilientag.

1933

Auflösung aller Musikverbände im Rahmen der “Gleichschaltung” und Überführung in die Reichsmusikkammer; Eingliederung des RDTM als Fachschaft III.

1945

Wiederaufbau der Organisationen durch den Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB).

1946

Erneute Gründung des Verbands deutscher Tonkünstler und Musiklehrer (VDTM).

1948

Beantragung einer Lizenz für die Vereinstätigkeit, Vorsitzender: Curt Holtschneider.

1949

Wiederaufnahme der Tätigkeit des Berliner Tonkünstler-Vereins.

1951

Gründung der Vereinigung der Landesverbände deutscher Tonkünstler und Musiklehrer (VLDTM).

1954

September: Deutsche Tonkünstlerversammlung in Bad Pyrmont.

1955

Erstes gesamtdeutsches Musikfest in Weimar.

1956

Zweites gesamtdeutsches Musikfest in Coburg.

1963

  • Einrichtung des Studio Neue Musik, eines Projekts zur Förderung zeitgenössischer Musik durch Konzerte und Kompositionsaufträge. Initiatoren: Dietrich Erdmann und Max Baumann.
  • Gründung des Wettbewerbs Jugend musiziert durch den Deutschen Musikrat und Eckhart Rohlfs.

1964

  • Reform und Umbenennung in Verband deutscher Musikerzieher und konzertierender Künstler (VDMK) als Drei-Sparten-Organisation für Freischaffende, Angestellte und Beamte. Landesverbände auf dem Gebiet der BRD.
  • Erster bundesweiter Wettbewerb Jugend musiziert für das instrumentale Musizieren von Kindern und Jugendlichen als Förderprogramm für den Orchesternachwuchs. Träger sind der VDMK, die Musikalische Jugend Deutschland (später Jeunesses Musicales), der Verband deutscher Musikschulen (VdM) und der Verband deutscher Schulmusiker (vds).

1966

Gründung des Gesangswettbewerbs Berlin durch Louise Michels und Fritz Weisse.

1971

  • Gründung des Projekts Bach-Tage durch Fritz Weisse und Frank-Michael Beyer
  • Die Zeitschrift Musik Berlin wird als eigenes Publikationsorgan des VDMK eingerichtet, Schriftleitung: Marek Bobeth
  • Erweiterung des Gesangswettbewerbs Berlin zum Bundeswettbewerb Gesang Berlin

1972

Gründung des Arbeitskreises für Kammermusik durch Dietrich Erdmann, Konzerte bekannter Interpretinnen und Interpreten, vorwiegend mit zeitgenössischer Musik, in Zusammenarbeit mit dem DAAD.

1975

Tochtergründung der Gewerkschaft deutscher Musikerzieher und konzertierender Künstler (GDMK).

1980

Gründung des Manuskriptearchivs des VDMK.

1983

Instrumentalpädagogische Tagungen, geleitet von Richard Dürr und Werner Kopp.

1986

Der VDMK Berlin schließt sich mit seinen Verbandsnachrichten der neuen musikzeitung” (nmz) des Gustav Bosse Verlags Regensburg an (Herausgeber: Bernhard Bosse).

1987

Theo Geißler leitet den Gustav Bosse Verlag und wird Herausgeber der neuen musikzeitung.

1991

Gründung der initiative neue musik Berlin (inm).

1992

  • Vertretung des VDMK im Musikschulbeirat des Landes Berlin durch Anka Sommer
  • Redaktion der Berliner Seiten der nmz durch Adelheid Krause-Pichler

1993

  • Theo Geißler gründet die ConBrio Verlagsgesellschaft als eigenständige Verlagsgruppe
  • 9. Mai: Umbenennung des VDMK Berlin in Deutscher Tonkünstlerverband Berlin (DTKV) e. V.
  • 4. Juni: Dietrich Erdmann wird Ehrenvorsitzender des DTKV Berlin
  • Frank-Michael Beyer wird Ehrenmitglied des DTKV Berlin

1994

  • Drei Festkonzerte zum 150jährigen Bestehen des BTV / DTKV Berlin (Frank-Immo Zichner)
  • Unterstützung bei den Neugründungen des DTKV Brandenburg und DTKV Sachsen-Anhalt (gemeinsames Mitgliederverzeichnis Brandenburg 1997)
  • Interessengemeinschaft Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein
  • Drittes Tonkünstlerfest in Magdeburg
  • Einrichtung Ensembletreffen für Laien-Ensembles
  • Unterschriftensammlung gegen Senatsbeschluss zur Privatisierung der Musikschulen

1995

  • Gründung des Tonkünstler-Orchesters Berlin durch den Vorsitzenden des DTKV Berlin Frithjof Krull, Dirigat: Matthias Rohn
  • 18. Juni: Erstes Konzert in der Siemensvilla Lankwitz, Rüdiger Trantow wird Ehrenmitglied
  • Zusammenarbeit mit dem Klavierhaus Bechstein
  • Einrichtung der Schülerkonzertreihe Junges Podium

1996

  • Adelheid Krause-Pichler wird Vorsitzende des DTKV Berlin
  • Einrichtung der Reihe Komponisten im Gespräch im Siemensforum
  • Einrichtung der Reihe der Tonkünstlerkonzerte für DTKV-Mitglieder in der Schwartzschen Villa
  • Vertretung im Präsidium des Landesmusikrats Berlin und im Dachverband des DTKV

1997

Trägerschaft des Wettbewerbs Jugend musiziert durch den Landesmusikrat Berlin; Regionalverband Süd: Trägerschaft durch den DTKV Berlin)

1998

Geplante Umsatzsteuerreform wird vom Bundesfinanzministerium ausgesetzt (Schreiben von Anka Sommer, Inka Stampfl und RA Brigitte Gmelin)

2001

Zusammenarbeit des DTKV Berlin mit den Steglitzer Tagen für Alte Musik (Meisterkurse, Vorträge und Konzerte, initiiert 1991 durch Anka Sommer)

2002

  • Kurse in der Bundesakademie Rheinsberg sowie Meisterkurse von Mitgliedern des DTKV
  • Etablierung der Konzertreihe Studio Neue Musik unter dem Titel Berliner Komponisten und Gäste im Konzerthaus Berlin sowie in der Schwartzschen Villa in Steglitz
  • Gabriel Iranyi wird Leiter des Studio Neue Musik
  • Förderkurse für Alte Musik in Kooperation zwischen Landesmusikrat und Musikakademie Rheinsberg
  • Tonkünstlertag in der Landesmusikakademie Berlin

2004

Adelheid Krause-Pichler erhält das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für ihr außergewöhnliches kulturpolitisches und emanzipatorisches Engagement.

2005

Eigener Internetauftritt des DTKV Berlin: Angebote und Leistungen des Vereins und der Mitglieder werden öffentlich präsentiert (zuvor über den Landesmusikrat Berlin).

2007

  • Der erste Wettbewerb für Kinderchöre Das Kuscheltierkonzert wird vom Ehrenmitglied Klaus Wüsthoff initiiert und steht unter der Schirmherrschaft der Ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Ursula von der Leyen
  • Einführung des neuen Logos des DTKV

2009

Einführung einer im Mitgliedsbeitrag enthaltenen Berufshaftpflichtversicherung der Mannheimer Versicherung.

2010

Gründung des Tonkünstler-Ensembles mit jährlichen Konzerten im Spiegelsaal Schloss Rheinsberg.

2011

  • Der Wettbewerb Familien singen wird von Klaus Wüsthoff initiiert und steht unter der Schirmherrschaft des Staatsministers Bernd Neumann, Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien
  • Christian Höppner wird zum Ehrenmitglied ernannt

2012

  • Anka Sommer erhält die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für ihr ehrenamtliches Engagement für die Jugendbildung und das kulturelle Leben in Berlin (Jugend musiziert, Steglitzer Tage für Alte Musik, Musikschulbeirat).

2013

  • 50. Jubiläum des Wettbewerbs Jugend musiziert, Festkonzert des DTKV Berlin im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie (Ehemalige Berliner Bundespreisträger musizieren Kammermusik)
  • 50. Jubiläum des Studio Neue Musik, Festkonzert im Musikclub des Konzerthauses Berlin
  • März: Anmietung des Studio Schillerstraße als Hauptstadtbüro und für Schülervorspiele, kleine Konzerte, Seminare und Workshops

2015

November: Tonkünstlertag des DTKV Berlin mit Workshops und Konzerten.

2017

Gründung der Allianz der Freien Künste mit Mitgliedschaft des DTKV-Bundesverbands.

2019

  • Detlef Bensmann wird Vorsitzender des DTKV Berlin
  • Einrichtung der Plattform Digitale Bühne und des YouTube-Kanals des DTKV Berlin

2021

  • Simon Borutzki wird Vorsitzender des DTKV Berlin
  • Beitritt zur Bundesarbeitsgemeinschaft Selbständigenverbände (BAGSV)
  • Neue Kooperationen mit dem Verband Pro Musik, der Vereinigung Alte Musik Berlin (VAM) und dem Bundesverband der freien Musikschulen (bdfm)

2022

  • Verstärkte berufsständische Aktivitäten und Veröffentlichung eines kulturpolitischen Positionspapiers
  • Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit und Erstellung eines neuen Verbandsflyers
  • Digitalisierung der Vereinsverwaltung

2023

  • Oktober: Veröffentlichung von Berliner Honorarrichtlinien für künstlerische und musikpädagogische Tätigkeiten
  • Beschluss zum Austritt aus dem DTKV-Bundesverband


Persönlichkeiten als Mitglieder im VDMK / DTKV Berlin

Prof. Max Baumann Louise Michels
Prof. Frank-Michael Beyer Prof. Gerhard Puchelt
Dr. Hans Boettcher Prof. Helmut Roloff
Prof. Dr. Siegfried Borris Alice Samter
Dr. Ernst von Dohnányi Herbert Schermall
Richard Dürr Prof. Raimund Schlesier
Prof. Arnold Ebel Dr. Georg Schumann
Prof. Dietrich Erdmann Prof. Dr. Peter Schwarz
Prof. Heinrich Geuser Prof. Wolfgang Steffen
Freiherr Wolf von Gudenberg Prof. Dietrich Stoverock
Prof. Christian Höppner Rüdiger Trantow
Paul Hindemith Dr. Günther Wagner
Gerald Humel Fritz Weisse
Prof. Ernst Lothar von Knorr Klaus Wüsthoff
Katharina Liegnitz

Ehrenmitglieder des DTKV Berlin

Prof. Frank Michael Beyer (✝)
Richard Dürr (✝)
Prof. Dietrich Erdmann (✝)
Prof. Christian Höppner
Alice Samter (✝)
Prof. Dr. Peter Schwarz (✝)
Prof. Wolfgang Steffen (✝)
Rüdiger Trantow (✝)
Klaus Wüsthoff (✝)

Studio Neue Musik

gegründet 1963 durch Dietrich Erdmann und Max Baumann
Leitung 1964–1971: Raimund Schlesier
1971–1974: Wolfgang Steffen
1974–1980: Dietrich Erdmann, Frank-Michael Beyer, Fritz Weisse
1981–1987: Dietrich Erdmann
1987–1993: Dietrich Erdmann und Horst Göbel
1994: Frank-Immo Zichner und Johannes Wallmann
1995: Johannes Wallmann
1996: Ernst Surberg
1999–2021: Gabriel Iranyi