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28. September 2022

Stellungnahme zur Kirchenmusik im Winter 2022 / 2023

Dem Berliner Kirchenmusikleben und seinen Akteur:innen stehen aufgrund von Energiesparmaßnahmen große Probleme bevor. Aufgrund der aktuellen Energiekrise und der damit verbundenen nötigen Sparmaßnahmen deutet sich derzeit das Problem an, dass Musiker:innen über den gesamten bevorstehenden Winter 2022 / 2023 mit Konzertabsagen rechnen müssen – wegen unzureichend oder gar nicht beheizter Kirchen, die zu unzumutbaren Auftrittsbedingungen führen dürften. Absagen könnten auch erfolgen, wenn Veranstaltungen wegen ausbleibenden Publikums unwirtschaftlich werden.

Nach der durch die Corona-Pandemie bedingten Durststrecke für die Kulturschaffenden wäre ein weiterer Ausfall des Winter- bzw. Weihnachts-Konzertbetriebs katastrophal – insbesondere aus Sicht der beteiligten freischaffenden Musiker:innen, die auf die damit verbundenen Einkünfte angewiesen sind. Einige Kirchengemeinden haben bereits Äußerungen getätigt, die darauf schließen lassen, dass ihre Räumlichkeiten im Winter keine für das Musizieren angemessenen Temperaturen aufweisen werden.

Die Vorstände des Deutschen Tonkünstlerverbands (DTKV) Berlin e. V. und der Vereinigung Alte Musik (VAM) Berlin e. V. rufen ihre Mitglieder auf, bei bereits bestehenden Buchungen und Konzertterminen nachzufragen, ob die betreffenden Kirchengemeinden sich bereits positioniert haben oder an Lösungen des Problems arbeiten. An den Landesmusikrat Berlin sowie an den Landeskirchenmusikdirektor der EKBO richten wir darüber hinaus den Appell, ihr Umfeld und ihre Mitgliedsverbände für das Problem und auch für mögliche Lösungswege zu sensibilisieren.

Ein möglicher Ansatz wäre, gemeinsam mit den Musikräten und Verbänden des Musiklebens bei den Fördermittelgebern dafür zu werben, dass Kirchengemeinden bei der geplanten Umwidmung von Restmitteln aus dem Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen mitberücksichtigt werden, damit diese Gelder den Gemeinden in ihrer Eigenschaft als Kulturveranstalter zu Gute kommen, um die erhöhten Energiekosten für Proben und Konzerte abzufedern. Denkbar wäre auch ein koordiniertes Öffnen von Institutionen oder anderen Veranstaltungsorten für Kirchenkonzerte, um in ohnehin beheizte Räumlichkeiten ausweichen zu können. Hier könnten Synergien genutzt werden, um die erhöhten Heizkosten mit Unterstützung des Sonderfonds gemeinsam zu bewältigen.

Für den Vorstand des DTKV Berlin: Simon Borutzki, Wendelin Bitzan
Für den Vorstand der VAM Berlin: Moni Fischaleck, Martin Jelev

 

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