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7. April 2022

Chancen und Schwierigkeiten der Interessenvertretung

Ein Artikel von Wendelin Bitzan im VAN Magazin beschäftigt sich mit der deutschen Musikverbandslandschaft, berufsständischer Interessenvertretung und den Chancen und Schwierigkeiten des Eintretens für die Belange freischaffender Musiker:innen.

Wer nach einer professionellen Musikausbildung die Hochschule verlässt, hat sehr unterschiedliche Vorstellungen vom zukünftigen Berufsleben. Die Ziele und angestrebten Tätigkeitsfelder sind so divers wie die Ausbildungswege und Interessenschwerpunkte. Eines ist den fertig ausgebildeten Musiker:innen jedoch gemeinsam: Abgesehen vom Bereich der Schulmusik, in dem Absolvent:innen angesichts des chronischen Mangels an qualifizierten Lehrkräften zumeist eine Festanstellung erwarten können, müssen sie sich mehrheitlich auf eine Laufbahn als Freiberufler:innen einstellen. Einem kleinen Teil der Absolvent:innen gelingt es, feste Verträge in Ensembles oder an Lehrinstitutionen zu erhalten (Zahlen sind etwa beim MIZ sowie beim Statistischen Bundesamt zu finden). Ansonsten sind die weitaus meisten professionell ausgebildeten Musiker:innen künstlerisch und/oder pädagogisch in der freien Szene aktiv, wobei Patchwork-Existenzen mit mehreren, teils stark diversifizierten und nicht selten prekären Einkommensquellen vorherrschen. Da Honorarkräfte und Soloselbstständige meist nicht kontinuierlich oder nur in Teilzeit mit Orchestern, Theatern oder Ausbildungsstätten zusammenarbeiten, werden sie weder durch Personalräte noch durch Gewerkschaften vertreten. Es wäre also naheliegend, wenn die Interessen dieser Berufsgruppe in eigenständigen Musikverbänden oder Standesvertretungen gebündelt würden. Dies ist aber nicht die Regel: Gemessen am Format und an der Bedeutung der freien Musikszene, zumal in Großstädten, ist nur ein verhältnismäßig kleiner Anteil der freischaffenden Musiker:innen und Musikpädagog:innen berufsständisch organisiert. Warum ist das der Fall?

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