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23. April 2012

Bundesdelegiertenversammlung 2012 in Lübeck

Verbandsentwicklung, Mitgliederumfrage und Konzertprojekte im Zentrum der Delegiertenversammlung 2012

Am 21. April trafen sich die Delegierten des DTKV zu ihrer alljährlichen Versammlung in Lübeck. Im Mittelpunkt der in überwiegend harmonischer Atmosphäre abgelaufenen Konferenz stand die Weiterentwicklung des Verbandes. Dazu beschloss die Delegiertenversammlung die Einrichtung des Bundesfachausschusses „Verbandsentwicklung“, der sich um zahlreiche grundsätzliche Fragen kümmern wird wie zum Beispiel um das Verhältnis zwischen mitgliederstarken und –schwachen Landesverbänden, die langfristigen Strategien bei der Durchsetzung kultur- und musikpolitischer Ziele oder den Ausbau der Dienstleistungen für die Mitglieder. Dem Fachausschuss gehören bei seiner Gründung, Anno Blissenbach (Sachsen), Friederike Haufe (Hamburg), Elisabeth Herzog (Bayern & Bund), Friederike Leithner (Niedersachsen), Jost Nickel (Nordrhein-Westfalen), Christian Scheibler (Sachsen) und ein noch zu benennender Vertreter des Landesverbandes Baden-Württemberg an.

Grundlage für kulturpolitische Erfolge: Mitgliederumfrage

Um den Verband weiterentwickeln und die Dienstleistungen für die Mitglieder ausbauen zu können, sowie die notwendigen Fakten für eine schlagkräftige Argumentation in der kulturpolitischen Diskussion bereit zu stellen, ist eine Mitgliederumfrage dringend geboten. In seinem von großer Fachkunde geprägten Referat erläuterte Christian Scheibler die für 2013 geplante Mitgliederumfrage des DTKV, die zum einen die Grunddaten der Mitglieder wie Adresse und Beruf abfragen wird, zum anderen anonym weitere Angaben zur beruflichen Situation oder zu den Erwartungen an den Verband. Für die geplante Mitgliederkarte, die zu zahlreichen Vergünstigen führen soll, ist diese Mitgliederumfrage eine wichtige Voraussetzung.

50jähriges Jubiläum von „Jugend musizert“

2013 feiert „Jugend musiziert“ sein 50. Jubiläum. Dass dieser Wettbewerb vom Deutschen Tonkünstlerverband zusammen mit der Jeunesses Musicales und dem Deutschen Musikrat gegründet wurde, ist vielfach ebenso in Vergessenheit geraten, wie dass der DTKV zu den Verbänden zählt, die heute den Wettbewerb organisieren. Manche freiberuflich tätige Musikpädagogen klagen über eine ungerechte Behandlung ihrer Schüler oder sind mit einzelnen Aspekten des Wettbewerbs nicht einverstanden. Präsidiumsmitglied Ekkehard Hessenbruch, der selbst im Projektbeirat als Vertreter des DTKV mitwirkt, sieht im Engagement des DTKV in den Regional- und Landesausschüssen eine wichtige Möglichkeit, die Interessen und Ideen des Tonkünstlerverbandes zu verfolgen. Deshalb arbeitete er in den letzten Jahren daran, die Präsenz des DTKV in den Regional- und Landesausschüssen zu verstärken. Bei der Delegiertenversammlung stellte er den Entwurf eines Jugend-musiziert-Organigramms vor, das die DTKV-Vertreter in den einzelnen Ausschüssen zeigt und ins Web gestellt werden soll, damit die Musikpädagogen des DTKV ihren Vertreter in den Ausschüssen problemlos finden können. „Jugend musiziert“ soll so wieder zu einem Kernprojekt des DTKV werden. Deshalb wandte sich die Delegiertenversammlung auch gegen das aus England kommende Zertifizierungsverfahren ABRSM, das im Gegensatz zu „Jugend musiziert“ nicht kostenfrei, sondern mit hohen Gebühren für Schüler und deren Eltern verbunden ist.

DACH-Tagung 2012: „Freiberuflicher Musikpädagoge – ein Beruf mit Zukunft?“

Die sehr informative Konferenz befasste sich mit zahlreichen weiteren Themen wie JeKi, Tag der Musik, dem Aktionstag „Kulturgut stärken“, der Zusammenarbeit mit EPTA und ESTA, dem Bildungspaket des Bundes, der Umsatzsteuerbefreiung für Musikpädagogen, dem Bündnis für Bildung, dem Manuskriptarchiv, dem Urheberrecht, der Planung von Austauschkonzerten und der DACH-Tagung „Freiberuflicher Musikpädagoge – ein Beruf mit Zukunft“ in Würzburg (9.–11. Nov. 2012), die ein hoch aktuelles Thema behandelt, für die Öffentlichkeit zugänglich ist und an der die Mitglieder des DTKV möglichst zahlreich teilnehmen sollen, um einen breiten Erfahrungsaustausch zu gewährleisten und die Bedeutung dieses Themas zu unterstreichen.

Zur angenehmen Atmosphäre der Versammlung trug wesentlich der Gastgeber bei, die Musikhochschule Lübeck, deren Präsidentin, Prof. Inge-Susann Römhild die Delegierten begrüßte. Der Tonkünstlerverband Lübeck mit seinem 1. Vorsitzenden Prof. Albert Aigner und 2. Vorsitzenden Dennis Schwentuchowski, verband perfekte Organisation mit herzlicher Gastfreundschaft. Für das leibliche Wohl war ebenso gesorgt wie für touristische Erkundungen bei einer Stadtführung auf den Spuren der Norddeutschen Hanse und von Johannes Brahms.

Franzpeter Messmer

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