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2. Mai 2016

Musikalität als komplexes Phänomen

Der Musikpsychologe Daniel Müllensiefen vom Goldsmiths College der University of London wird für die kommenden fünf Jahre am Hanover Music Lab (HML) der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH) die Entstehung musikalischer Kompetenzen von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter erforschen.

Der aus Deutschland stammende Forscher hat mit dem Goldsmith Musical Sophistication Index) im Jahr 2014 ein Instrument zur Messung von Musikalität entwickelt, das sich als Standardwerkzeug der empirischen Musikforschung etabliert hat. Wie der Gold-MSI funktioniert, ist in einer grossen Studie der BBC mit 150’000 Teilnehmern in Grossbritannien gezeigt worden.

Die Studie soll nun gemeinsam mit dem HML-Forscherteam von Reinhard Kopiez fortgesetzt werden. Die Kernfrage: Wie entwickelt sich Musikalität im Alter zwischen 10 und 20 Jahren, in denen die Unterschiede in den musikalischen Fähigkeiten und Interessen noch relativ gering sind. Gleichzeitig mit der Musikalität entwickeln sich in dieser Zeit auch die kognitiven Fähigkeiten und die Persönlichkeit sowie soziale Fähigkeiten.

Dabei geht es um Fagen wie: Liegt Musikalität in den Genen? Ist das musikalische Angebot im Jugendalter für die Entwicklung prägend oder ist die Persönlichkeitsstruktur entscheidend für eine Affinität? Ist es möglicherweise auch einfach Einstellungssache, ob man sich selbst für musikalisch hält?

Das kooperative Vorhaben in Hannover wird möglich durch den Anneliese Maier-Forschungspreis 2016 der Alexander von Humboldt-Stiftung für herausragende Geistes- und Sozialwissenschaftler, dotiert mit 250’000 Euro. (cf)

Quelle: www.codexflores.ch

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